PIK0310

Abnahme im Kundenprojekt (1164)

Um was geht’s?

Einer der wichtigsten Aspekte im Projektgeschäft: die Abnahme. Was gilt es zu beachten?



Kurze Erinnerungshilfe
  • Merksätze zur Abnahme: Als Projektleiter (Auftragnehmer) sollte ich …
    • nicht auf implizite Abnahme setzen,
      • … auch nicht über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
      • … auch nicht durch „Nutzung„.
    • die (Rechts-)Folgen der Nicht-Abnahme kennen (z.B. Verjährungsfristen),
      • … um selbstbewusst ins Rennen zu gehen.
    • auf formale (=explizite) Abnahme bestehen.
    • den Abnahmeprozess nicht durch Changes verwässern lassen.
      • Kann zu Zombieprojekten führen.
      • Erst Kernfunktionalitäten abnehmen lassen, dann Changes/Ergänzungen einarbeiten. Vielleicht sogar in einem kleinen Folgeprojekt.

Reflexionsfragen
  • Was ist in Ihrem Unternehmen üblich? Implizite oder explizite Abnahmen?
  • Haben Sie selbst schon Projekte gehabt, die durch ständige Changes nie zum Ende kamen? Passiert das in Ihrem Unternehmen? Wenn ja, wie häufig?
  • Wie könnten Sie den Abnahmeprozess für sich selbst und/oder für Ihr Unternehmen verbessern? Was wäre dazu nötig?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Abnahme im Kundenprojekt (1164) Read More »

Dienst- und Werkvertrag (1163)

Um was geht’s?

Zuallererst: Keine Rechtsberatung! Fragen Sie im Zweifel den Anwalt Ihres Vertrauens.

Es geht hier vielmehr um die Betrachtung des Werkvertrags aus Sicht des Projektgeschäfts. Was ist relevant für das Projekt?



Kurze Erinnerungshilfe
  • Dienstvertrag
    • § 611 BGB
    • Zur Leistung der versprochenen „Dienste“ verpflichtet.
    • Ich schulde aber keinen Erfolg.
  • Werkvertrag
    • § 631 BGB
    • Bin zur Herstellung des versprochenen Werkes verpflichtet.
    • Klassischer Vertrag für Projektverträge.
    • Abnahme muss sein.


Kurze Erinnerungshilfe
  • § 631 Vertragstypische Pflichten beim Werkvertrag
    • Unternehmer ist zur Herstellung des versprochenen Werkes verpflichtet; der Besteller zur Bezahlung.
    • Neuerstellung oder Veränderung eines Werkes.
    • Wichtig! Verpflichtung auf den Erfolg.
  • § 633 Sach- und Rechtmangel
    • Unternehmer ist verpflichtet, das Werk frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen.
    • Frei von Sachmängeln = das Werk hat die vereinbarte Beschaffenheit.
    • Wichtig! Was wurde versprochen? Wo wurde das dokumentiert? Jegliche Art von schwammiger Leistungsbeschreibung kann hier zu Diskussionen führen.
  • § 634 Rechte des Bestellers bei Mängeln
    • Wenn das Werk mangelhaft ist, kann der Besteller
      • Nacherfüllung verlangen,
      • den Mangel selbst beseitigen und sich die erforderlichen Aufwendungen ersetzen lassen,
      • vom Vertrag zurücktreten oder diesen mindern und
      • Schadensersatz oder Ersatz vergeblicher Aufwendungen verlangen.
    • Wie der Besteller die Mängel beseitigt, kann nicht vorher im Vertrag festgelegt werden.
  • § 634a Verjährung der Mängelansprüche
    • Die Ansprüche nach § 634 verjähren, der Besteller kann sie also nicht unendlich lange geltend machen.
    • Wichtig! Die Verjährungsfrist beginnt mit der Abnahme. Der Abnahme kommt damit eine zentrale Bedeutung zu.
  • § 640 Abnahme
    • Der Besteller ist verpflichtet, das vertragsmäßig hergestellte Werk abzunehmen. Er muss sich also der Abnahme stellen und darf sich nicht weigern.
    • Aufgrund unwesentlicher Mängel kann die Abnahme nicht verweigert werden.
    • Was ist ein unwesentlicher Mangel?

Und in der Praxis?

Ganz häufig findet sich eine Art juristische Unschärfe bei der Vertragsgestaltung mit den Kunden. Da werden Verträge geschlossen, die „Dienstvertrag“ genannt werden, aber ein klares Leistungsversprechen abgeben, einen Einsatztermin versprechen und andere Commitments beinhalten. Und für die am Ende auch Abnahmen gemacht werden.

Ob diese Verträge von den „Men in Black“ (aka Richter) auch als Dienstvertrag angesehen werden (sollte es einmal hart auf hart kommen), ist nicht Gegenstand dieses Lernprogramms. Darf aber trotzdem bezweifelt werden.

Denken Sie daran: Nur weil Sie Dienstvertrag drüber schreiben ist noch lange kein Dienstvertrag drin…


Reflexionsfragen
  • Welche Vertragsarten sind in Ihrem Unternehmen mit Kunden üblich?
  • Sind Sie persönlich mit den Eigenheiten und (Rechts-)Folgen speziell des Werkvertrags vertraut? Wie sieht es mit dem Rest des Unternehmens aus?
  • Wird beim Abschluss des Vertrags durch Ihren Vertrieb eher eine glasklare oder eher eine schwammige Leistungsbeschreibung erstellt?
  • Haben Sie persönlich oder in Ihrem Unternehmen schon Probleme gehabt mit unklaren Leistungsbeschreibungen?
  • Wenn ja, was könnten Sie tun, um das in Zukunft zu vermeiden oder zu reduzieren?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Dienst- und Werkvertrag (1163) Read More »

ToDos am Projektende (1166)

Um was geht’s?

Eine Liste und Übersicht von Aufgaben, die alle am Projektende anfallen. Nichts Wildes – kann aber wild werden, wenn man sie nicht macht.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Produkt abnehmen – der Anfang vom Ende.
  • Produkt übergeben, evtl. mit Dokumentation und Schulung.
  • Administrativ abschließen.
  • Projektabschlussbericht erstellen: Soll-Ist-Vergleich zwischen Ziel und Ergebnis.
  • Team entlasten.
  • Sun-Set-Meeting durchführen.
  • Projektleiter entlasten.
  • Team in die Linie zurückführen.
  • Feedback aus/an Linie, Steuerungskreis, Kunde…
  • Lessons Learned durchführen.

LernLetter

LernLetter sind ergänzende PDF-Dokumente, die ein Themengebiet noch weiter behandeln und ein Stück tiefer in die Materie eindringen.


Reflexionsfragen
  • Ist bei Ihnen festgelegt, was zum Projektende zu tun ist? Wo ist es dokumentiert? Und wissen das auch alle, die damit zu tun haben?
  • Wenn es festgelegt ist, tun Sie es auch? Wie sieht es im restlichen Unternehmen damit aus?
  • Gibt es Punkte aus dem Video, die Sie vielleicht in Ihre Projektabschlüsse aufnehmen sollten?
  • Können Sie persönlich etwas an Ihrer bzw. der Projektabschlusspraxis im Unternehmen generell verbessern? Und was müsste geschehen, um diese Veränderung anzustoßen?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

ToDos am Projektende (1166) Read More »

Der Anfang vom Ende (1165)

Um was geht’s?

Das Projekt ist mit der Abnahme nicht zu Ende. Ein Segeltörn ist mit der Einfahrt in den Hafen ja auch nicht beendet – es muss noch gekonnt angelegt werden…



Kurze Erinnerungshilfe
  • Projektende entspricht üblicherweise einer eigenen Abschlussphase.
  • Kundenabnahme (oder -annahme) ist nicht das Projektende.
  • Wenn wir den Abschluss nicht ordentlich machen, kann es teuer werden, da das Projekt nie zu Ende geführt wird und so zum Zombieprojekt mutiert.

Und in der Praxis?

Wichtig für das Projektende ist, auch oder gerade im Professional-Service, die Abnahme. Denn mit der Abnahme beginnt die Verjährungsfrist für Mängelansprüche zu laufen.

Daneben geht das administrative Ende eines Projekts meist im Start eines Nachfolgers unter – mit der Konsequenz teurerer Nacharbeiten zumindest im Support oder auch bei Folgebeauftragungen.


Reflexionsfragen

  • Kennen Sie die Situation, dass am Ende eines Projekts die Zeit für einen geregelten Abschluss eingespart wird?
  • Zombieprojekte nennt man Projekte, die nicht sterben, weil der geregelte Abschluss fehlt. Kennen Sie ein solches Projekt? Welche Auswirkungen hat so ein Projekt auf Ihre Gesamtorganisation?
  • Hand aufs Herz – wie gehen Ihre Projekte üblicherweise zu Ende?
  • Ist eine geregelte Übergabe etwas, was in Ihre Projektplanung einfließt?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Der Anfang vom Ende (1165) Read More »

Change planen und managen (1159)

Um was geht’s?

Jetzt geht es um Change, also Änderungen am Projekt. Es ist zu unterscheiden: Projekte bringen selbst immer Change in die Trägerorganisation. Davon soll hier aber nicht die Rede sein.

Es geht um Änderungen innerhalb des Projektes , also um Änderungen an den Zielgrößen. Nachlässiges Changemanagement kann ein an sich gut aufgestelltes Projekt schnell ruinieren.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Wieder ein Planungsthema: Wie möchten wir in unserem Projekt Change Management durchführen?
  • Aspekte eines Change Management Plans könnten sein:
    • Für welche Änderungen gilt der Change-Prozess?
    • Wie wahrscheinlich sind Änderungen ?
    • Welchen Aufwand wird das Änderungsverfahren an sich benötigen?
    • Wer hat welche Rolle, welche Verantwortlichkeit, welche Befugnisse?
    • Wie zeichnen wir die Changes auf, wie berichten wir sie?
    • Welche Arten, Kategorien von Changes gibt es?
    • Wie werden Änderungen evaluiert?
    • Wie und wann wird die Projektdokumentation aktualisiert?
    • Wie wird das Projektteam über Änderungen informiert?
  • Wichtig: Nicht alles muss für jedes Projekt zutreffen.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Wenn wir einen Change vorliegen haben:
    • Change analysieren und bewerten.
    • Bewertung der Gesamtauswirkung zur Entscheidung vorlegen.
    • Entscheiden lassen.
    • Entscheidung umsetzen.
    • Gesamtsystem konsistent halten.
  • Zur Konsistenz:
    • Alle Projektmanagementartefakte müssen zueinander passen.
    • Was muss ich also alles ändern, wenn sich irgendwo ein Change ergibt?
    • Das Konsistent-halten kann auch als Konfigurationsmanagement (Welche Version von welchem „Teil“ passt zu welcher Version eines anderen „Teils“ und bilden zusammen eine gültige Gesamtkonfiguration?) gesehen werden.

Und in der Praxis?

In Bezug auf Change und Berichtswesen gibt es einen einfachen Zusammenhang, der schnell erkennen lässt, ob das Change Management funktioniert: Nehmen Sie in den Statusbericht eine Metrik auf, die zeigt, wie viele Changes bearbeitet wurden und ob die augenblickliche Projektsituation diese Changes widerspiegelt. Sowohl aus Sicht des Projektprozesses (angepasste Zeitpläne etc.) als auch administrativ (Change Request liegt unterschrieben vor).


LernLetter

LernLetter sind ergänzende PDF-Dokumente, die ein Themengebiet noch weiter behandeln und ein Stück tiefer in die Materie eindringen.


Reflexionsfragen
  • Wie handhaben Sie in Ihrem Projekt das Change Management? Gibt es einen mit dem Auftraggeber abgestimmten Ablauf? Welches Gremium wird über Veränderungen informiert und bewertet diese?
  • Wie aktuell ist Ihre Projektdokumentation? Sind da alle Changes eingebaut?
  • Können Sie auch nach einem Change wieder eine verlässliche Standortposition abgeben?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Change planen und managen (1159) Read More »

Steuerungsregelkreis (1158)

Um was geht’s?

Wie wird gesteuert? Da gibt es einen Regelkreis der Steuerung, der hier kurz vorgestellt wird und in diesem Zusammenhang sprechen wir auch über Plan-Abweichungen.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Eng verbunden mit dem PDCA-Zyklus.
  • Aspekte und Aktivitäten:
    • Wo liegt meine tatsächliche Projektleistung im Vergleich zur Planung?
    • Bewertung der erbrachten Leistung über den Fertigstellungsgrad.
    • Sind Korrekturmaßnahmen notwendig?
    • Pflege einer zeitnahen Informationsbasis.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Was bedeutet denn Abweichung vom Plan eigentlich?
  • Wenn wir nicht genau im Plan sind, muss das keine Abweichung vom Plan bedeuten:
    • Wir sind immer noch in den vereinbarten Varianzen, in den akzeptierten Schwankungsbreiten.
    • Oder: Wir haben eine echte Abweichung und führen eine Korrektur durch, um zurück zum Plan zu kommen.
    • Oder: Wir habe eine echte Abweichung – und planen ab jetzt neu für den Rest.
      • Völlig in Ordnung, solang nicht ständig neu geplant wird, ohne nach den Ursachen zu suchen.
      • Eine Möglichkeit, um das festzustellen: Immer mal wieder auf den ursprünglichen Basisplan schauen.

Und in der Praxis?

Das Thema Steuerung und dann auch Change ist in vielen Projekten ein sehr unbeliebtes Thema. Ein Change zerstört zuerst einmal die Grundplanung, ist also so gesehen nicht willkommen, zumindest nicht aus Sicht des Projektpersonals. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Change bezahlt wird oder nicht.

Hier treffen dann auch verschiedene Interessen aufeinander. Ein bezahlter Change kann aus Sicht der Serviceorganisation hochwillkommen sein. Oftmals ist der Business Case beim Kundenprojekt darauf gebaut, dass es genügend Changes gibt, die erst den Deckungsbeitrag für das Projekt liefern.

Andererseits erfordert jeder Change vom Projektleiter erhöhte Nachplanungsarbeit, die von den Beteiligten oftmals nicht gesehen oder gewürdigt wird.
Die große Gefahr, die hier lauert, ist simpel: Vor lauter Tagesgeschäft hat das Projektpersonal gar keine Zeit, die Planung nachzuarbeiten.
Ergebnis: Schnell sind alle bisher getroffenen Überlegungen Makulatur…


Reflexionsfragen
  • Was sind aus Ihrer Sicht die Ursachen für Abweichungen im Projekt?
  • Welche Maßnahmen helfen Ihnen, diese zu entdecken und zu bewerten?
  • Wie steuern Sie in Ihren Projekten Änderungen?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Steuerungsregelkreis (1158) Read More »

Berichtswesen (1157)

Um was geht’s?

In diesem Kapitel finden sich ein paar Gedanken zum Thema Berichtswesen. Was sind essentielle Inhalte? Aber vor allem: Für wen sind diese Berichte gemacht?



Kurze Erinnerungshilfe
  • Wer benötigt welche Information?
  • Weitere Fragen, die es zu klären gilt:
    • Verstehen die Stakeholder die Berichte überhaupt? Oder trauen Sie sich bloß nicht nachzufragen?
    • Sind die Kennzahlen selbsterklärend? Was bedeutet eine Kennzahl? Ist die Kennzahl sinnvoll im Sinne der Zielerreichung? 
    • Sind die verwendeten Metriken auch korrekt?
    • Haben wir wirkliche Zustimmung zu den Berichten erfahren?
  • Es ist Aufgabe des Projektleiters, die Verständlichkeit der Berichte sicherzustellen.
  • „Not everything that counts can be counted, and not everything that can be counted counts.“ Albert Einstein


Kurze Erinnerungshilfe
  • Information an die Stakeholder im Bezug auf den Plan:
    1. Wo kommen wir her?
    2. Wo stehen wir gerade?
    3. Erreichen wir unsere Ziele?
  • Ganz wichtig ist die #3 – die aber häufig zu gering gewichtet wird.
  • Ideale Gewichtung eines Statusberichts ist:
    1. Erreichen wir unsere Ziele?
    2. Wo stehen wir gerade?
    3. Wo kommen wir her?


Und in der Praxis?

Berichtswesen geht über Statusreports und Berichtsampeln hinaus. Schauen Sie auf Ihren Kommunikationsplan und überlegen Sie, wie alle angedachten Kommunikationselemente im Laufe des Projekts auch untergebracht und durchgeführt werden können.


Reflexionsfragen
  • Kennen Sie die Reporting-Erwartungen Ihrer Stakeholder?
  • Wie halten Sie es in Ihrem Projekt mit dem Reporting?
  • Welche Kennzahlen erheben Sie und werden diese von allen im Team und vor allem vom Auftraggeber verstanden?
  • Erstellen Sie regelmäßige Statusberichte? Ist das für Sie ein notwendiges Übel oder Pflichtaufgabe?
  • Wie erheben Sie die Kennzahlen für Ihre Statusberichte?
  • Erhalten Sie verlässliche Angaben aus dem Team zur Arbeitsleistung?
  • Sind diese transparent und teilen alle dieselbe Definition der Statuswerte?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Berichtswesen (1157) Read More »

Fertigstellungsgrad (1155)

Um was geht’s?

Der Fertigstellungsgrad ist eine der Grundmetriken im Projektmanagement. Im Prinzip mal wieder ganz einfach – in der Praxis aber mit ein paar kniffligen Details gewürzt. Vor allem die Bewertung angefangener Arbeit kann Stoff für Diskussionen geben.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Fertigstellungsgrad ist Positionsbestimmung.
  • Gerechnet wird immer gegen den Basisplan.
  • Auch wenn wir mehr Zeit/Geld brauchen als geplant, wird das Arbeitspaket nur zu den geplanten Werten bewertet.
  • Nicht begonnene und fertiggestellte Arbeit ist einfach zu bewerten: 0% bzw. 100%.
  • Für „in Arbeit“ befindliche Pakete gibt es mehrere Methoden
    • 20/80-Methode oder Varianten davon
    • Schätzung 

Und in der Praxis?

Es ist eines der wichtigsten Fragen aus dem Bereich des Berichtswesens: „Wie fertig ist das Projekt?“ oder alternativ „Schaffen wir’s?„.

Leider wird diese Frage zu oft „aus dem Bauch“ beantwortet oder die Verantwortlichen der Arbeitspakete melden schnell die berühmten 80%. Leider wird in der Praxis auch oft vermieden, den Gesamtumfang (zumindest versuchsweise) anzugeben, um daraus eine Prozentzahl abzuleiten.

Die Praxis zeigt leider, dass viele Projektbeteiligte viel zu optimistisch unterwegs sind, was dann am Ende in teure Feuerwehreinsätze mündet.


Reflexionsfragen
  • Wie ermitteln Sie den Fertigstellungsgrad?
  • Welche Erfahrung haben Sie mit dem Reporting von Fertigstellungsgraden gemacht? Waren die Angaben verlässlich?
  • Gibt es in Ihrem Projekt ein gemeinsames Verständnis, was zum Abschluss eines Arbeitspakets gehört? Kennen Sie das Problem, dass ein Fertigstellungsgrad von 95% sehr lange stehen kann?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Fertigstellungsgrad (1155) Read More »

Kosten- und Zeitplanung (1150)

Um was gehts?

Nach der Rückwärtsrechnung kommt nun die Vorwärtsrechnung, die vor allem einen Punkt klären und darstellen muss: Kann das Vorhaben in den vereinbarten Rahmenbedingungen überhaupt „fliegen„? Und wenn nein, was machen wir dann?



Kurze Erinnerungshilfe
  • Was wissen wir bis jetzt?
    • Aufwand
    • Personal
    • Arbeitslast
  • Dem gegenüber stehen Einschränkungen in Geld/Zeit durch den Auftrag/Vertrag.
  • Der Plan bringt unsere bisherige Planung mit den Einschränkungen zusammen.
    • Ergebnis 1: Das ist machbar.
    • Ergebnis 2: Ist nicht machbar.
      • Wir haben ein Thema, wenn vornherein klar ist, dass der zu betreibendene Aufwand und die vorgegebenen Eckdaten nicht zusammenpassen.
      • Jetzt einfach zu starten ist nicht professionell!

Und in der Praxis?

Leider herrscht vielerorts eine „Augen-zu-und-irgendwie-durch“-Mentalität. Die Diskrepanzen sind am Anfang klar, es wird aber dennoch nicht professional reagiert.

Als Pilot des Projekts müssen Sie das klären und eskalieren – beherzt. Denn Sie haben die Verantwortung übernommen.


Reflexionsfragen

  • Wie führen Sie bei sich im Unternehmen diesen Schritt durch?
  • Wie und wo legen Sie die bisher ermittelten Eckdaten ab?
  • Wie und wo sind Ihre Einschränkungen dokumentiert?
  • Wer gleicht ermittelte Eckdaten und Annahmen ab? Wie?
  • Was passiert, wenn die beiden nicht zusammenpassen? An wen können Sie eskalieren?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Kosten- und Zeitplanung (1150) Read More »

Die Rückwärtsplanung (1149)

Um was geht’s?

Zeitplanung geht in zwei Richtungen, wobei eine sehr gängige Methode die Rückwärtsplanung ist. Ausgehend von einem Wunschtermin wird zunächst die prinzipielle Machbarkeit plausibilisiert. Aber eine vollständige Terminplanung im Sinne des Projektmanagements ist das nicht. Maximal ein erster Schritt.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Vorwärtsplanung
    • Einzelelemente werden definiert und „aufgeplant„.
  • Rückwärtsplanung
    • Vom Ende her denken, grobe Schätzungen aus der Erfahrung.
    • Machbarkeit schnell erkennbar.
    • Kein Projektplan, eher ein Restriktionsplan.
    • Erleichtert die anschließende Vorwärtsplanung.
    • Gefahr: Grobplanung mutiert zum Commitment. Aber Rückwärtsplanung ist keine Garantie!
  • Vorgehen
    • Schrittfolgen/Meilensteine sammeln.
    • Einschränkungen sammeln (Ferien etc).
    • „Bis zum X muss Y erledigt sein, damit Z funktioniert.“
  • Merksatz: Eine Rückwärtsplanung ist kein Projektplan. Sondern eher ein Meilensteingerüst, das nur auf Basis von viel Erfahrung zustande kommen kann.

Und in der Praxis?

Auch hier kann es natürlich wieder zu Diskrepanzen zwischen dem Angebot bzw. Auftrag und der Planung kommen. Und es gilt wieder das Gleiche: Kopf in den Sand stecken ist keine gute Idee, die Diskrepanzen müssen Sie als Projektleiter ansprechen.

Leider ist aber das größere Problem, dass es oftmals nur bei der Rückwärtsrechnung bleibt, und gar keine Vorwärtsrechnung mehr durchgeführt wird. Wenn dann mehrere Projekte gleichzeitig laufen, fällt einem die Rückwärtsplanung leicht auf die Füsse, weil diese z.B. Kapazitätsengpässe gar nicht berücksichtigt.


Reflexionsfragen
  • Wie legen Sie Meilensteine für Ihre Projekte fest?
  • Gibt es bei Ihnen eine Sammlung von typischen Dauern im Haus?
  • Wenn ja, wo finden Sie die? Und wie wird sie gepflegt?
  • Wie gehen Sie mit Diskrepanzen um?

Copyright Gita GmbHAlle Rechte vorbehalten

Die Rückwärtsplanung (1149) Read More »

Nach oben scrollen