C0110

Stakeholder-Taxonomie (1169)

Um was geht’s?

Der Begriff „Stakeholderklingt im ersten Moment sehr präzise. Ist er aber nicht. Da ja irgendwie jeder und alle Stakeholder in unterschiedlichen Situationen sein können, kann mit dem Begriff Stakeholder auch immer eine sehr spezielle und eingegrenzte Personengruppe gemeint sein. Je nach Kontext sind unterschiedliche Aspekte, Gruppen und „Arten“ zu betrachten.

Die Unterscheidung auf dieser Seite dient dem besseren Verständnis, warum im Projektgeschäft ständig und dauernd von Stakeholdern die Rede ist, obwohl diese in unterschiedlichen Rollen und Funktionen vorkommen.

Es gibt grundsätzlich beliebig viele und noch andere Unterscheidungen und Klassifizierungen, die je nach Projektumfeld ebenfalls ihre Berechtigung haben:

  • Passive und aktive Stakeholder
  • Interne und Externe Stakeholder
  • usw.

Und wie immer ist die Realität unschärfer und es kann natürlich auch ein Stakeholder in zwei Gruppen gleichzeitig auftauchen.

Betrachten wir nun die unterschiedlichen Stakeholdergruppierungen:


Die Business-Treiber-Stakeholder

Typisierung: Das sind alle, die das Projekt wollen, es unterstützen, Anforderungen haben und sich etwas von dem Projekt versprechen. Aber auch ihre Interessen platzieren möchten, politischen Einfluss nehmen oder Lobbyarbeit betreiben.

Einfluss aufs Projekt: Groß, da sie die Grundlage für die Exisitenzberechtigung des Projekts bilden.

Vorkommnis: Start des Projekts, Vorprojektphase, typische Sparringspartner der Business Analysten. In der Business Analyse gibt es eine eigene Domaine, die sich nur dem Thema widmet, wie man diesen Stakeholdern ihre Anforderungen herauskitzelt (das heißt tatsächlich so!)

Aus Sicht der Projektleitung: Das Verständnis der Projektmotivation ist immer sehr hilfreich, allerdings ist der Grad der Einflussnahme vom Projekt zu diesen Stakeholdern eher gering. Meist ist das Thema ja auch schon platziert, wenn eine Projektmensch die Bühne betritt.


Die Endbenutzer bzw. Kunden

Typisierung: Das sind alle diejenigen, die ganz am Ende mit dem Projektprodukt zu tun haben werden. Die es also nutzen und für ihre Zwecke einsetzen werden. Diese Stakeholder treten in einem klassischen Projekt eher gar nicht oder nur indirekt auf, in einem agilen Projekt wird versucht, frühzeitig mit dieser Gruppe ins Gespräch zu kommen, um die Entwicklung zu beeinflussen. Typisch ist die Teilnahme der Kunden an agilen review-Meetings.

Einfluss aufs Projekt: Im klassischen Projekt meist (leider) nicht so stark wie im agilen Projekt. Wenn das Projektprodukt aber nicht für einen breiten Markt gemacht wird, sondern z.B. eine Spezialanfertigung für eine Fachabteilung ist, dann kann auch im klassischen Umfeld eine starke Interaktion stattfinden.

Vorkommnis: Idealerweise während des gesamten Projektes. Im klassischen Umfeld meist erst ganz am Ende, dann, wenn alles fertig ist. Daher wird versucht, während der Projektlaufzeit die Aspekte dieser Stakeholdergruppe im Qualitätsmanagement aufzufangen („Voice of the Customer“, „Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt“, …)

Aus Sicht der Projektleitung: Eine Berücksichtigung dieser Stakeholdergruppe fällt vielen im Projektgeschäft schwer. Hängt aber stark vom Projekttyp ab und auch von der Methodik.


Die Aufsichtsgremien und Strukturen

Typisierung: Das sind alle diejenigen Stakeholder, die die Projektausführung überwachen und steuern, als Eskalationsinstanz dienen und dem Projekt den Durchführungsrahmen geben. Typischerweise der Lenkungskreis oder Steuerkreis. Diese Stakeholder können ganz eigene Interessenslagen haben und nicht den Produkterfolg an erster Stelle sehen, sondern eher die geräuschlose Projektabwicklung.

Einfluss aufs Projekt: Groß, da ja die Steuerungsebene

Vorkommnis: Während der gesamten Projektlaufzeit. Wird im Projektkontext über das Thema Governance, Struktur, Linie/Projekt, Projektorganisation, PMO usw. abgehandelt.

Aus Sicht der Projektleitung: Da die Steuergremien dem Projekt allgegenwärtig sind, ist die Gefahr, diesen Stakeholder zu vergessen, kaum vorhanden.


Das direkte Arbeitsumfeld

Typisierung: Das sind alle Personen bzw. Personengruppen, die direkt mit dem Projekt zu tun haben, also das Projektteam und der engere Dunstkreis drumrum.

Einfluss aufs Projekt: Groß, da dort die Projektarbeit erfolgt.

Vorkommnis: Während der gesamten Projektlaufzeit. Die Themen dieser Stakeholdergruppe sind Teambuilding, Motivation, Kommunikation, Delegation, Führung, Konflikt, Gruppendynamik, usw.

Aus Sicht der Projektleitung: Extrem wichtig. Vor allem durch den Anspruch an die Projektleitung, eine laterale Führungskraft zu sein. Im agilen Umfeld auch gerne Servant Leadership genannt. Die eigentliche Herausforderung im Projektgeschäft.


Das indirekte Arbeitsumfeld

Typisierung: Das sind alle diejenigen, die sich im weiteren Dunstkreis des Projekts bewegen, aber nichts direkt mit dem Projekt zu tun haben. Die Arbeitskollegen, andere Abteilungen, Stabsstellen, andere Niederlassungen, aber auch z.B. Lieferanten.

Einfluss aufs Projekt: Natürlich viel geringer, werden dadurch aber leicht vergessen und können sich schnell zu einer sehr einflussreichen Stakeholdergruppe entwickeln, die dem Projekt nicht unbedingt wohlgesonnen sein muss.

Vorkommnis: Während des gesamten Projekts, zu Beginn noch in geringerem Ausmaß. Typischer Gegenstand einer neutralen und allgemeinen Stakeholderbetrachtung.

Aus Sicht der Projektleitung: Wird leicht übersehen und ist meist Gegenstand von Kommunikationsüberlegungen, also z.B. im Intranet oder Mitarbeiterzeitschriften.


Projektgegner

Typisierung: Das sind all diejenigen Stakeholder, die qua Amt gegen das Projekt sind, meist auch öffentlichkeitswirksam und laut. Hierunter zählen Bürgerbewegungen, Umweltinitiativen oder andere NGOs. Aber wenn das Projekt zum Gegenstand hat, einen Standort zu schließen und die Abwicklung zu organisieren, dann gehören in diese Kategorie auch jede Menge interne Stakeholdergruppierungen wie Betriebsrat oder Mitarbeiterbewegungen.

Einfluss aufs Projekt: Groß. In Infrastrukturprojekten neigt man dazu, den Stakeholderbegriff nur auf diese Gruppe zu reduzieren, was bedauerlich ist.

Vorkommnis: Formen sich meist im ersten Drittel der Projektlaufzeit.

Aus Sicht der Projektleitung: Diese Stakeholder können ganz eigene Liefergegenstände im Projekt bewirken. Denken wir zum Beispiel an einen Informationspavillion wegen einer Baumaßnahme.


Outer Space

Typisierung: Das sind alle Stakeholder, die scheinbar nichts mit dem Projekt zu tun haben, oder deren Einfluss und Macht auf das Projekt nicht ernstgenommen wird.

Einfluss aufs Projekt: Gering bis gar nicht – wenn dem nicht eine Fehleinschätzung zu Grunde liegt.

Vorkommnis: Wird in der Regel vom Projekt nicht beachtet, maximal in der allgemeinen Kommunikation.

Aus Sicht der Projektleitung: Wahrscheinlich den Aufwand nicht wert, hier Zeit zu investieren. Die Gefahr liegt höchstens in einer Fehleinschätzung. Eine schwedische Schülerin wurde am Anfang auch belächelt…


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Sender-Empfänger Modell (1182)

Um was geht’s?

Kommunikation ist ja eigentlich DAS zentrale Thema – nicht nur im Projekt. In diesem Kapitel geht es zunächst um das Grundprinzip der Kommunikation, dem so genannten Sender-Empfänger-Modell. Oder auch: Wie tauschen zwei Parteien auf einem Kanal Informationen aus. Und um die Frage, wie viele dieser Kanäle für einen Einzelnen verkraftbar sind.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Kommunikationsmodell: Gedanken werden vom Sender codiert, übertragen und dann vom Empfänger wieder decodiert. Der Empfänger sendet dann Feedback zum Empfänger zurück.
  • Mögliche Störungen: kulturelle oder „technische“ Übertragungsstörungen (Noise); Codierungs- und Decodierungsfehler.
  • Wichtigste Kontrollmaßnahme: Feedbackschleifen.
  • Zahl der Kommunikationskanäle = (n² – n)/2, wobei n die Zahl der beteiligten Personen ist. Die Zahl der Kanäle steigt also nicht linear und bei großen Gruppen wird es sehr schnell unübersichtlich. Daher können Hierarchien zum Bündeln notwendig werden.

Ergänzende Hinweise

Was hier sehr oberflächlich „Sender-Empfänger-Modell“ genannt wird, ist in der Realität von größter Bedeutung und Gegenstand unendlich vieler Untersuchungen und Forschungsarbeit.

Warum versteht der A nicht, was die B meint?

Die Beantwortung dieser Frage reicht bis in die Neurologie, hat etwas damit zu tun, dass jede Information von außen vor der bewussten Wahrnehmung unbewusst „aufbereitet“ wird (um es ganz vorsichtig zu sagen) und auch damit, dass jeder Information ein emotionaler „Marker“ mitgegeben wird.

Zum Einstieg in den gesamten Themenkomplex ist das „Sender-Empfänger-Modell“ ganz geeignet und bietet bereits auf diesem Niveau genug Verbesserungspotenzial.


Reflektionsfragen
  • Welche möglichen Kommunikationsstörungen kann es geben? Versuchen Sie 5-10 zu finden.
  • Wie hoch ist die Zahl der möglichen Kommunikationskanäle bei 5, 10, 25 und 50 Teilnehmern?
  • Welchen Regeln sollte eine gute Kommunikation folgen?
  • Wenn gesagt wird: „Denken Sie nicht an einen rosa Elefanten“ – warum tun Sie es trotzdem?

Zum Weiterlesen

Das PMP-Examen, 6.Auflage:

  • Kapitel 10.2.1 – Sender-Empfänger-Modell
  • Kapitel 10.2.3 – Regeln guter Kommunikation
  • Kapitel 10.2.4 – Kommunikationsstörungen
  • Kapitel 10.2.5 – Kommunikationskanäle
  • Kapitel 10.2.6 – Rolle des Projektmanagers im Kommunikationsmanagement
  • Kapitel 10.2.7 – Besprechungen

Und sehr empfehlenswert: Miteinander Reden von Friedemann Schulz von Thun


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Begriffe rund um Qualität (1090)

Um was geht’s?

Nachfolgend eine Übersicht von gängigen Begriffen rund um das Thema Qualität. In Deutsch und in Englisch.

Reflektionsfragen
  • Können Sie jeden der unten stehenden Begriffe zuordnen?
  • Gibt es einen Begriff, den Sie noch nie gehört haben?
Failure Mode und Effect Analysis (FMEA)Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse
Fishbone diagramFischgrätendiagramm
Manage QualityQualität managen
Plan Quality ManagementQualitätsmanagement planen
PrecisionPräzision
Project Quality ManagementQualitätsmanagement in Projekten
QualityQualität
Quality AuditsQualitätsaudit
Quality ChecklistsQualitätschecklisten
Quality Control MeasurementsMessungen der Qualitätslenkung
Quality Function Deployment (QFD)Quality Function Deployment (QFD)
Quality Management PlanQualitätsmanagementplan
Quality Management SystemQualitätsmanagementsystem
Quality MetricsQualitätsmessgrößen
Quality PolicyQualitätspolitik
Quality RequirementQualitätsanforderung
Quality Management and Control ToolsQualitätsmanagement- und Qualitätslenkungswerkzeug
Root Cause AnalysisGrundursachenanalyse
Scatter DiagramStreudiagramm
Seven Basic Quality ToolsDie 7 grundlegenden Qualitätswerkzeuge
Statistical SamplingStatistisches Stichprobenverfahren
Control LimitsEingriffsgrenzen
Control QualityQualität lenken
DefectFehler
Defect RepairFehlerbehebung
Design of ExperimentsStatistische Versuchsplanung
InspectionInspektion
Inspections and AuditsPrüfungen und Audits
Attribute SamplingStichprobe nach Merkmalsausprägung
AccuracyGenauigkeit
Affinity DiagramAffinitätsdiagramm
Alternatives GenerationEntwicklung von Alternativen
BenchmarkingBenchmarking
Cause and Effect DiagramUrsache-Wirkungs-Diagramm
ChecksheetsKontrollblatt
ConformanceKonformität
Context DiagramsKontextdiagramme
Control ChartQualitätsregelkarte
Corrective ActionKorrekturmaßnahme
Cost-Benefit AnalysisKosten-Nutzen-Analyse
Customer SatisfactionKundenzufriedenheit
Pareto DiagramParetodiagramm
Preventive ActionVorbeugende Maßnahme
Process AnalysisProzessanalyse
Process Decision Program Charts (PDPC)Process Decision Program Charts (PDPC)/Prozessentscheidungsdiagramme
Process Improvement PlanProzessverbesserungsplan
PrototypesPrototyp
Questionnaires and SurveysFragebogen und Umfragen
Regression AnalysisRegressionsanalyse
RegulationAusführungsverordnung
Reporting SystemsBerichtssysteme
Specification LimitsSpezifikationsgrenzen
ThresholdGrenzwert
ToleranceToleranz
Trend AnalysisTrendanalyse
Trigger ConditionTriggerbedingung
VarianceAbweichung, Varianz
Variance AnalysisAbweichungsanalyse

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Das Kanomodell (1089)

Um was geht’s?

Das Kano-Modell ist ein interessantes Werkzeug, um Erwartungen an das zu erstellende Projektprodukt zu klassifizieren.

Es kann in klassischen Produktentwürfen zum Einsatz kommen, aber auch bei der Priorisierung eines Backlogs zur Bestimmung eines MVPs.

Oder auch, um Ihr Projektmanagement, das ja auch immer ein Liefergegenstand ist, zu klassifizieren.

Ein MVP eines Product Backlogs ist per Definition nicht nur die Summe der Basisfaktoren. Ein sinnvoller MVP umfasst die für diesen Level erforderlichen Basisfaktoren, etliche Leistungsfaktoren und auf jeden Fall eine Prise Begeisterungsfaktoren.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Basisfaktoren
    • Faktoren, die vom Kunden als selbstverständlich angenommen werden
    • Bei Nichterfüllung ist der Kunden unzufrieden
    • Erfüllung wird der Kunde nicht honorieren, weil selbstverständlich
  • Leistungsfaktoren
    • Faktoren, die erwartet und explizit formuliert werden
    • Die Zufriedenheit steigt, wenn die Erwartungen übertroffen werden
    • Meist preisproportional und preisbeeinflussend
  • Begeisterungsfaktoren
    • Faktoren, die eigentlich nicht erwartet werden
    • Zufriedenheit überdurchschnittlich
    • Der Wow-Faktor
  • Merksätze
    • Nur Basisfaktoren = Langeweile
    • Begeisterung ohne Basis = Katastrophe
    • Begeisterung macht den Unterschied
    • und Leistung den Preis

Reflexionsfragen
  • Das Kanomodell ist eine Möglichkeit, welche verwenden Sie?
  • Haben Sie schon mal Ihre Begeisterungsfaktoren des Liefergegenstands „Projektmanagement“ überlegt?
  • Wie könnte man die unterschiedlichen Faktoren erheben?
  • Wie geht man damit um, dass für den einen ein Faktor selbstverständlich ist und für den anderen ein Wow?

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Qualität steuern (1088)

Um was geht’s?

Es geht um den Grundsatz Prävention vor Prüfung sowie um die sogenannten Dimensionen der Qualität.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Rückblick auf die Qualitätskosten: Qualität soll nicht reingeprüft werden, sondern reingeplant.
  • Statistische Fehlermenge: Nicht jedes Produkt braucht die gleiche Fehlerfreiheit, es gibt einen Unterschied zwischen Luftverkehr und Sprudelflaschen.
  • Je nach angestrebter Fehlerfreiheit sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Was nützt ein System, das zuverlässig, wartungsfreundlich und auch benutzerfreundlich ist, aber nicht die funktionale Anforderungen erfüllt?
  • Die Dimensionen:
    • Zuverlässigkeit – Ausfallrate, bezogen auf einen Zeitraum. Einfach zu messen.
    • Benutzerfreundlichkeit – sehr subjektiv, schlecht messbar.
    • Wartungsfreundlichkeit  Downtime/Ausfallzeit. Wie schnell ist etwas repariert oder aktualisiert? Einfach zu messen.
    • Funktionstüchtigkeit – Vollständigkeit testen. Macht das System, was es soll?
    • Effizienz – Cost/Benefit, Kosten/Nutzen. Leistung vs. Ressourcen. Lohnt sich der Aufwand?

Reflektionsfragen
  • Welche Werkzeuge und Methoden sind relevant?
  • Wie würde man die Dimensionen von einander abgrenzen und auch gewichten?
  • Wie unterscheiden sich „Qualität managen“ und „Qualität lenken“?

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Prozess 6.3 – Manage Quality und 7.7 – Control Quality


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PDCA-Zyklus (1087)

Um was geht’s?

Jetzt sehen wir noch einen Schritt tiefer den PDCA-Zyklus an, da dieser die Grundlage von allen Projektlebenszyklen darstellt.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Kernkonzept des modernen Qualitätsmanagements.
  • Plan: Wie soll es sein? Produkt und Prozess
  • Do: Was tun wir und wie? Umsetzung des Plans – wirklich?
  • Check: Was wurde erreicht? Was habe ich gemacht? Habe ich mich an den Plan gehalten? Wo bin ich gerade? Wo ist die Abweichung?
  • Act: Muss etwas anders getan werden? Ist es sinnvoll bzw. nötig, den Plan anzupassen?
  • Abweichung vom Plan ist eventuell okay, nicht unbedingt schlimm.
  • Check-Act ist die Wunderwaffe der kontinuierlichen Verbesserung.

Refelektionsfragen
  • Wo begegnet uns im Projektgeschäft der PDCA-Zyklus?
  • Nur am Ende eines klassischen Projekts?
  • Was ist eine Sprint-Retrospective?
  • Was ist der Unterschied Lessons Learned und Retrospective?

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Prozess 6.3 – Manage Quality


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Qualitätsplanung und -werkzeuge (1086)

Um was geht’s?

Qualität erschafft sich nicht von selbst und muss geplant werden.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Prävention soll die Qualitätskosten senken. Effektive Prävention muss geplant und vorbereitet werden.
  • Ein Qualitätsmanagementplan beschreibt, wie die die Qualität im Projekt gesichert und gelenkt wird.
  • Inhalte dieses Plans könnten sein:
    • Qualitätsziele – Projekt, Produkt, Prozess
    • Werkzeuge und Methoden
    • Prozessverbesserungsvorgehen
    • Metriken und Testkriterien
    • Testplanung
    • Abnahmekriterien
  • Der Plan beschreibt nicht den Scope, sondern wie die Qualitätsziele erreicht werden sollen.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Die sieben Standard-Qualitätswerkzeuge
    • Ursache-Wirkungs-Diagramm
    • Flussdiagramm
    • Kontrollblatt
    • Paretodiagramm
    • Histogramm
    • Control Charts / Regelkarten
    • Streudiagramm

Reflektionsfragen
  • Welche Dimensionen gibt es in der Qualität?
  • Wer ist für welchen Bereich der Qualität verantwortlich (Projektleiter, Mitarbeiter, …)?
  • Welches sind die „Seven Basic Quality Tools“ und wie funktionieren sie?

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Prozess 5.14 – Plan Quality Management


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Wer war Edwards Deming? (1085)

Um was geht’s?

Das moderne Qualitätsmanagement wurde maßgeblich von einer Person geprägt: William Edwards Deming.

Nun wird das PMP-Examen weder Geburtsdatum noch Lebenslauf abfragen, aber seine Gedanken, Prinzipien und Konzepte waren so beeinflussend auf das Wirtschaftsgeschehen, dass es sich lohnt, einen tieferen Blick auf die Arbeit von Deming zu werfen.

Und es wäre schade, wenn Deming nur noch auf seinen PDCA-Zyklus reduziert werden würde. Oder gar auf Qualitätsnormen wie der ISO9000, mit der in den 90er Jahren viel Unfug getrieben wurde. Damals mutierte Qualitätsmanagement eher zu einer Drohung, als zu einem wirkungsvollen Werkzeug.

Wie wichtig die Arbeit von Deming und der Gedanke von kontinuierlicher Verbesserung wirklich ist, zeigt auch die konsequente Umsetzung eines PDCA-Zyklus in agilen Ansätzen.

Scrum ist dafür ein wunderbares Beispiel, von der Sprintplanung, den Dailies und der Retro und der gelernten Lektion für den nächsten Sprint.


Ergänzend finden Sie hier auch noch drei YouTube-Videos von W.E. Deming




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Grundsätzliches zur Qualität (1084)

Um was geht’s?

Grundsätzliches zum Thema Qualität. Der Qualitätsbegriff an sich wird umgangssprachlich anders genutzt und dadurch kommt es öfters zu Missverständnissen.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Definition: Qualität ist der Grad, in dem eine Gruppe von inhärenten Merkmalen die Anforderungen erfüllt.
  • Der Knackpunkt sind die Anforderungen: Nicht alle sind explizit formuliert, es gibt festgelegte und vorausgesetzte Anforderungen.
  • Es ist unmöglich alle vorausgesetzten Anforderungen explizit zu beschreiben, der Aufwand wäre zu groß.
  • Die Krux: Ob die Anforderungen erfüllt sind oder nicht, entscheidet der Kunde, bzw. Empfänger – nicht der Sender, also der Ersteller des Produkts.
  • Durch den Einsatz vom Qualitätsmanagement im Projekt soll sichergestellt werden, dass das Ergebnis des Projekts die Anforderungen erfüllt.

Cost of Quality

Das Konzept der Cost of Quality mündet in der provokanten These: Quality is free. Warum das so sein soll, erfahren Sie hier.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Drei Arten von Qualitätskosten
    • Präventionskosten
    • Prüfkosten
    • Fehlerkosten
  • Präventionskosten + Prüfungskosten = Konformitätskosten. Diese fallen in jedem Fall an, auch wenn das Produkt die Anforderungen erfüllt.
  • Fehlerkosten = Non-Konformitätskosten. Diese fallen an, wenn das Produkt nicht die Anforderungen erfüllt, z.B. Ausschuss oder Rückruf. Können sehr groß werden.
  • Durch Erhöhung der Prävention, können Prüfungs- und Fehlerkosten signifikant reduziert werden, und zwar weit über die Erhöhung der P-Kosten hinaus.
  • Was ist Prävention? Eine unvollständige Liste:
    • Qualitätsplanung.
    • Qualitätsinitiativen.
    • Qualitätsmanagement.
    • Ausbildung.
    • Kontinuierliche Verbesserung.
  • Der optimale Punkt wird durch kontinuierliche Verbesserung erreicht.

Reflektionsfragen
  • Wie ist Qualität definiert? Wie unterscheidet sich diese Definition von unserem Alltagsbegriff?
  • Wer war Deming und was ist der PDCA-Zyklus?
  • Was bedeutet Cost of Quality und wer hat Cost of Quality entwickelt?
  • Auf welchen Grundprinzipien baut das Qualitätsmanagement auf?
  • Welche Modelle, Normen und Methoden sind wichtig im Qualitätsmanagement?

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Kapitel 5, 6, 7


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Begriffe rund um Beschaffung (1043)

Um was geht’s?

Nachfolgend eine Übersicht von gängigen Begriffen rund um Beschaffungen. In Deutsch und in Englisch.

Reflektionsfragen
  • Können Sie jeden der unten stehenden Begriffe zuordnen?
  • Gibt es einen Begriff, den Sie noch nie gehört haben?
Cost Plus Awarded Fee Contract (CPAF)Vertrag auf Selbstkostenbasis zzgl. Erfolgshonorar
Cost Plus Fixed Fee Contract (CPFF)Vertrag auf Selbstkostenbasis zzgl. fixer Zuschlag
Cost Plus Incentive Fee Contract (CPIF)Vertrag auf Selbstkostenbasis zzgl. Leistungsprämie
Firm-Fixed-Price Contract (FFP)Gesicherter Festpreisvertrag
Fixed-Price ContractFestpreisverträge
Incentive FeeLeistungsprämie
Invitation for Bid (IFB)Ausschreibung
Make-or-Buy AnalysisMake-or-Buy-Analyse
Make-or-Buy DecisionsMake-or-Buy-Entscheidung
Plan Procurement ManagementBeschaffungsmanagement planen
Procurement AuditsBeschaffungsaudits
Procurement DocumentsBeschaffungsdokumente, auch Einkaufsdokumente
Procurement Management PlanBeschaffungsmanagementplan
Procurement Performance ReviewsPrüfung der Beschaffungsleistung
Procurement Statement of WorkLeistungsbeschreibung der Beschaffung
Proposal Evaluation TechniquesMethoden zur Angebotsbeurteilung
Request for Information (RFI)Informationsanfrage (RFI), auch Voranfrage
Request for Proposal (RFP)Angebotsaufforderung (Request for Proposal)
Request for Quotation (RFQ)Angebotsanfrage
Selected SellersAusgewählte Verkäufer
SellerVerkäufer (auch Zulieferer, Lieferant)
Seller ProposalsVerkäufervorschläge, -angebote
Source Selection CriteriaKriterien zur Auswahl von Verkäufern
Time and Material Contract (T&M)Vertrag auf Zeit- und Materialbasis
Closed ProcurementsAbgeschlossene Beschaffungen
Conduct ProcurementsBeschaffungen durchführen
Control ProcurementsBeschaffung steuern
Cost-Reimbursable ContractKostenerstattungsvertrag
AcquisitionBeschaffung
Bidder ConferenceBieterkonferenz
BuyerKäufer
ClaimAnspruch, Nachforderung
Claims AdministrationAbwicklung von Ansprüchen (Nachforderungen)
ContractVertrag
Contract Change Control SystemSteuerungssystem für Vertragsänderungen

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