C0110

Der Scope-Kontext (1091)

Um was geht’s?

Scope wird im deutschen mit Inhalt und Umfang übersetzt. Interessant, dass es hierfür in unserer Sprache zweier Begriffe bedarf.

Es geht also um die Frage, was denn (genau?) im Projekt gemacht wird. Also der Inhalt.

Und es geht um die Frage, wo die Grenzen des Projekts verlaufen. Was ist drin, was ist nicht drin. Der Umfang.

Damit hängt der Scope eng an den Themengebieten Ziele, Anforderungen, Benefit, die wir an anderer Stelle behandeln. Scope ist von diesen Themengebieten aber abhängig, da es die Ziele eines Vorhabens konkretisiert. Bei der Konkretisierung ist der erste Schritt: Festlegen der Liefergegenstände. Welche Liefergegenstände erfüllen die Ziele?

Dann wird die Konkretisierung detaillierter, es gibt die Arbeitspakete. Welche Arbeitspakete machen die Liefergegenstände aus?

Diese werden nochmals in Aktivitäten zerlegt. Welche Aktivitäten erledigen ein Arbeitspaket?

Wenn das alles richtig gemacht wurde, werden alle Ziele erreicht, wenn alle Aktivitäten erledigt wurden. Das ist die Logik. In der Praxis ist das aber schwer genug, weswegen wir hier etwas näher auf die einzelnen Schrittfolgen eingehen.


Klassischer Ansatz

Selbst im klassischen Projektansatz entstehen viele Missverständnisse – und im agilen Ansatz nicht weniger. Betrachten wir im nachfolgenden Video erst einmal die klassische Denke:


Agiler Ansatz

Die komplette Zerlegung des klassischen Ansatzes hat eine Grundvoraussetzung: Das Endprodukt ist weitgehend bekannt und lässt sich dadurch und vorher (in der Planung) bereits gut umreißen und zerlegen.

Ist das Produkt eher unbekannt, wird erst „im letzten Moment zerlegt“. Daher sind Änderungen wesentlich einfacher zu integrieren. Und der agile Ansatz kennt nicht annähernd so viele „Artefakte“ rund um das Scoping wie der klassische Ansatz.


Begriffsübersicht

Wir betrachten die Themen- und Begriffswelt:


Ziele / Nutzen / Vision

Ziele sind das, worauf die Arbeit und das Projekt hin ausgerichtet sind. Eine angestrebte strategische Position, ein herzustellendes Produkt oder eine zu erbringende Dienstleistung.

Im agilen Kontext spricht man dabei oft von Vision statt von Ziel.

Ziele gehören eher dem Auftraggeber/ Sponsor / Product Owner


Liefergegenstände / Deliverables

Ein eindeutiges und überprüfbares Produkt/ Ergebnis/ Dienstleistung, das/die hergestellt bzw. erbracht werden muss, um einen Prozess/ Phase/ Projekt vollständig abschließen zu können.

Merke: Anhand der Liefergegenstände wird festgestellt, ob ein Projekt (oder Phase oder Prozess) erfolgreich abgeschlossen wurde. Dazu müssen Liefergegenstände validiert und abgenommen werden.

Liefergegenstände gehören dem Projektleiter.


Anforderungen /Requirements

Anforderungen beschreiben die Bedingungen oder Fähigkeiten, die ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Ergebnis erfüllen muss. Sie werden in einem Vertrag oder einer sonstigen formal vorgegebenen Spezifikation festgehalten. Dazu werden die Stakeholderbedürfnisse und -anforderungen, die zum Erfüllen der Projektzielvorgaben notwendig sind, identifiziert, dokumentiert und gemanagt.

Merke: Anforderungen müssen erfüllt werden, um eine Zielvorgabe zu erreichen.

Requirements kommen typischerweise vom (End)Kunden, vom User, der das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich einsetzt.


Einschränkungen (oder auch Beschränkungen) / Constraints

Ein einschränkender Faktor, der die Durchführung eines Projekts, Programms, Portfolios oder Prozesses beeinflusst.

Merke: Nicht änderbare Rahmenbedingungen von außen, die berücksichtigt werden MÜSSEN und dadurch den Scope beeinflussen.


Annahmen / Assumptions

Ein Faktor im Planungsprozess, der als wahr, real oder sicher erachtet wird.

Merke: Annahmen müssen nicht zwingend zu- oder eintreffen. Es kann schwierig sein, sich alle Annahmen (oder zumindest die wesentlichen) bewusst zu machen. Von vielen Annahmen gehen wir unbewusst aus. Und verschiedene Stakeholder könnten auch verschiedene Annahmen haben.

Annahmen sind auch eine gute Quelle für Risiken, wenn die Annahmen einfach umgedreht werden. Was, wenn nicht?


Scope Management Plan / Inhalts- und Umfangsmanagementplan

Eine Komponente des Projekt- oder Programmmanagementplans, welche beschreibt, wie der Inhalt und Umfang definiert, entwickelt, überwacht, gesteuert und verifiziert wird.

Es geht also nicht um den Scope selbst, sondern wie man ihn erarbeitet und managt.


Beschreibung des Projektinhalts und -umfangs / Project Scope Statement

Die Beschreibung des Projektinhalts und -umfangs, wesentlicher Liefergegenstände, Annahmen und Beschränkungen.

Also alles, was im Projekt  „hergestellt“ werden muss – einschließlich des Projektmanagements selbst! 


Projektstrukturplan (PSP) / Work Breakdown Structure (WBS)

Eine hierarchische Zerlegung des gesamten Inhalts und Umfangs. Die durch das Projektteam auszuführenden Arbeiten, um die Projektziele zu erfüllen und die erforderlichen Liefergegenstände zu erstellen.

Bis runter zur Ebene der Arbeitspakete. Eine ordentliche und korrekte WBS ist die wesentliche Voraussetzung für die weitere Planung des Projekts; einschließlich Terminen und Kosten. Die WBS bildet sozusagen eine der Seiten des Magischen Dreiecks ab. Was nicht in der WBS ist, ist nicht im Projekt!


Inhalts- und Umfangsbasisplan / Scope Baseline

Die genehmigte Version einer Inhalts- und Umfangsbeschreibung sowie eines Projektstrukturplans (PSP/WBS) und des damit verbunden PSP-Verzeichnisses. Die kann nur mittels formeller Änderungssteuerungsverfahren geändert werden und dient als Ausgangsbasis für Vergleiche.

Im Unterschied zum Inhalts- und Umfangsmanagementplan oben, sind in diesem Plan tatsächlich Inhalte festgeschrieben. Dieser Basisplan ist auch wichtig, um z.B. Scope Creep, den schleichenden Inhalts- und Umfangszuwachs, zu erkennen.


Ihre Aufgabe: Verstehen

Am Ende des Tages müssen Sie alle obigen Begriffe voneinander differenzieren können und sattelfest bestimmen. Und versuchen Sie doch einmal in Ihrer realen Projektumgebung, diese unterschiedlichen Artefakte zu identifizieren. Vielleicht steht nur nicht der Name drauf, den PMI oder das PMP-Examen verwendet.

Vielleicht steht da ein ganz anderer Begriff drauf. Aber Sie sollten wissen, was drin ist.

Blog

Es gibt es auch noch einen Magazinartikel, der ebenfalls einige wichtige Elemente rund um den Scope beschreibt und einen kleinen Test mit Ihnen macht:
http://magazin.wuttke.team/viel-scope-viel-plan-ein-kleiner-test/

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Weitere Themen des Rahmens (1181)

Um was geht’s?

Es gibt noch eine Anzahl weiterer Aspekte, die thematisch in diesen Komplex gehören. Nicht sehr schwierig, aber erwähnenswert.


OPA – Prozessvermögen der Organisation

OPA ist die Abkürzung für Organizational Process Assets und subsummiert das „Prozessvermögen“ einer Organisation. Reife, erfahrene Einheiten haben bestehende Prozesslandschaften, auf die nicht nur Rücksicht genommen werden muss, sondern die auch die Projektdurchführung maßgeblich bestimmen und oft auch vereinfachen.

Beispiel: Sie machen ein Projekt in einem Pharmaunternehmen, das schon viel Erfahrung hat, lange am Markt ist und ein neues Medikament aufsetzen will. Das Projekt wird zwar eine Weile dauern, aber Sie müssen sich keine Gedanken über Phasenmodell, Prüffreigaben, Abfolgen, Qualitygates usw. machen. Die sind alle in den OPAs – bzw. stellen die OPAs dar.

Gegenbeispiel: Sie sind PL in einem „Joint Venture“. Achtung! Eine eigens für ein (großes) Projekt gegründete Firma hat automatisch keine OPAs. Hier muss die Projektleitung alles detailliert erarbeiten, die Management Pläne werden viel umfangreicher und es braucht auch mehr Zeit.


EEF – Die Umgebungsfaktoren

EEF steht für Enterprise Environmental Factors und beschreibt die Umgebungsfaktoren, die auf das Projekt wirken.

Sehr einfaches Beispiel: Wo ist die Kaffeeküche? Zu den EEFs gehören Fragen der IT, Infrastruktur, Kultur


Governance

Ein Projekt und auch eine Unternehmung existiert ja nicht auf einer einsamen Insel, sondern kann auch Gegenstand externer Einflussfaktoren (gesetzliche Vorgaben, Richtlinien, Normen, Verfahren usw.)


Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Kapitel 1


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Lebenszyklen, Phasen und Prozesse (1180)

Um was geht’s?

Wir müssen die Begriffe Phasen, Prozesse und Lebenszyklen differenzieren. Wie grenzen sie sich ab, wo gibt es Überlappungen und wo lauern Missverständnisse?



Kurze Erinnerungshilfe
  • Was ist vor dem Projekt?
    • Vor dem Projekt: Business, Case Angebot, Machbarkeitsstudie.
    • Wann und wie erfolgt der Übergang ins Projekt?
  • Nach dem Projekt kommt das Produkt.
    • Zum Ende: Abnahme, Übergabe, Regelbetrieb.
    • Aber wie beenden wir das Projekt auch richtig?
  • Projektzyklen beschreiben das „Leben“ des Projekts zwischen Beginn und Ende und bestehen aus Phasen.

Wir betrachten im Folgenden unterschiedliche Lebenszyklen. Ein Projekt hat einen Lebenszyklus, ein Produkt aber auch. Und Projektmanagement auch. Und alle drei hängen irgendwie zusammen 🙂


Kurze Erinnerungshilfe
  • Drei unterschiedliche Lebenszyklen:
    • Projekmanagementlebenszyklus – PMLZ (Project Management Life Cycle – PMLC),
    • Projektlebenszyklus – PLZ (Project Life Cycle – PLC),
    • Produktlebenszyklus – PLZ (Product Life Cycle – PLC).
  • Ein Projekt(lebenszyklus) besteht aus mehreren Phasen und dauert vom Start bis zum Ende des Projekts.
    • Jede Phase entspricht einem Projektmanagementlebenszyklus.
      • Der Projektmanagementlebenszyklus wird also im Laufe des Projekts immer wieder iterativ durchlaufen.
  • Der Produktlebenszyklus beginnt vor dem Projekt und endet üblicherweise lange nach Projektende.
    • Life Cycle Costing: Um Wartungsaufwände am Ende des Produktlebenszyklus zu minimieren, werden Projektumfänge vergrößert.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Fünf unterschiedliche Arten von Projektlebenszyklen: Prognostizierter, Iterativer, Inkrementeller, Adaptiver  und Hybrider Projektlebenszyklus.
  • Fünf unterschiedliche Ansätze, um einen Durchlauf durchs Projekt zu organisieren
  • Prognostizierter Lebenszyklus (Predictive Life Cycle)
    • Wasserfall, klassische Phasenfolge
    • Ausplanung zu Beginn, Ergebnis klar
    • Änderungen werden sorgfältig gemanagt
    • Meist eine Auslieferung
    • Beispiel: eine Brücke
  • Iterativer Lebenszyklus (Iterative Life Cycle)
    •  Zyklische Abfolge oder Phasenabfolge
    • „Sinnvolle“ Ausplanung zu Beginn – soweit ich kann und komme
    • Zeit- und Kostenschätzungen werden im Laufe des Projekts angepasst
    • Entwicklung erfolgt in Zyklen zum besseren Verständnis
    • Eine Iteration ist jedoch kein „Wert“ an sich
    • Beispiele: Neue einfach Webseite, Mockups
  • Inkrementeller Lebenszyklus (Incremental Life Cycle)
    • Zyklische Abfolge oder Phasenabfolge
    • „Sinnvolle“ Ausplanung zu Beginn – soweit ich kann und komme
    • Das Projekt liefert mehrere Inkremente, nach dem letzten Inkrement ist das Gesamtprojekt beendet
    • Ein einzelnes Inkrement hat bereits einen Nutzen (im Unterschied zur iteration)
    • Beispiel: Infrastrukturgroßprojekt
  • Adaptiver Lebenszyklus (Adaptive Life Cycle)
    • Zyklen
    • Kombination aus Inkrementell und Iterativ
      • Agil, change-getrieben
      • Umfangsdefinition erfolgt vor jeder Iteration
      • mehrere Iterationen können ein Inkrement bilden
        • Release: n Iterationen = Inkrement
      • Beispiel: Computerspiel
  • HybriderLebenszyklus (HybridLife Cycle)
    • Kombination aus Iterativ, Inkrementell und Prognostiziert. Oder, einfacher, aus Agil und Prognostiziert
    • Umfangsdefinition erfolgt differenziert
    • Beispiel: Fahrzeugentwicklung
    • Größte Herausforderung an den Projektleiter

Kurzer Hinweis zu dem nachfolgenden Thema:

Bis Ende 2020 war die Unterscheidung bzw. Verzahnung der Prozessgruppen mit dem Projektlebenszyklus ein dickes Thema im PMP-Examen. Für weit über 20 Jahre.

Die neue Examen Content Outline (ECO) – gültig ab 2021 – scheint dieses Thema nicht mehr zu vertiefen. Es steht also auf unserer „Rentner-Liste“, wobei wir da halt nicht 100%ig sicher sind. Sobald wir genug Beweise haben, dass dieses Thema nicht mehr geprüft wird, wird dieser Abschnitt entfernt.

Oder auch: Wer Lücken sucht für das beliebte Prüfungsspiel „Mut zur Lücke“ hätte hier einen guten Kandidaten.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Ein Projektlebenszyklus enthält
    • Produktentwicklungsprozesse (eher sequentiell) und
    • Projektmanagementprozesse (iterativ)
  • Prozessgruppe = Gruppen von Projektmanagementprozessen
    • Initiierungsprozessgruppe,
    • Planungsprozessgruppe,
    • Ausführungsprozessgruppe,
    • Steuerungs- und Lenkungsprozessgruppe und
    • Abschlussprozessgruppe.
  • Die fünf Prozessgruppen bilden den Projektmanagementzyklus
    • Unterschiedliche Anzahl von Prozessen pro Prozessgruppe
    • Projektmanagementprozesse werden mehrfach durchlaufen, sind also iterativ (aber kein iterativer Projektmanagementlebenszyklus!)
  • Wichtig! Prozessgruppen nicht mit Phasen in Projekten verwechseln – auch wenn sie zufällig den gleichen Namen haben!
  • Wichtig! Für die Prüfung, den Unterschied zwischen Projektlebenszyklus und Projektmanagementlebenszyklus (das Prozessgruppen-EI) verstehen.

Reflektionsfragen
  • Wie hängen Projekt-, Produkt- und Projektmanagementlebenszyklus zusammen?
  • In welche Prozessgruppen sind die Prozesse eingeteilt?
  • Warum definiert der PMBOK Guide kein Phasenmodell eines Projekts?
  • Welche Arten von Lebenszyklus gibt es?

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Kapitel 1 und 2


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Organisationsstrukturen (1179)

Um was geht’s?

Wie wird Projektmanagement generell im Unternehmen organisiert und funktioniert das Zusammenspiel zwischen den Linien, in denen die Ressourcen beheimatet sind und dem Projekt? Wie passt ein PMO in dieses Thema?

Es geht dabei nicht um die Organisation innerhalb eines spezifischen Projekts, sondern um die Frage, wie Projektmanagement innerhalb des Unternehmens organisiert ist. Insofern kann der Titel „Organisationsstrukturen“ irreführend sein. Aber so ist er nunmal…



Kurze Erinnerungshilfe
  • Aufbau von Organisation aus Sicht des Projektmanagements.
    • Functional (Project Management) Organisation / Linienorganisation.
    • Project Coordination / Stab-/Linienorganiation.
    • Üblichste Organisationsform: Matrix.
      • Dreieck der „Macht“, des Zusammenspiels im Projektmanagement.
      • Matrix = Temporäre Organisationseinheit. 
      • Weak- / Balanced- / Strong Matrix = Schwache- / Ausgewogene- / Starke Matrix. 
      • Stark, schwach und ausgewogen heißt, wie viel Einfluss hat der Projektleiter auf den Mitarbeiten im Vergleich zum Linienvorgesetzten.
    • Und dann gibt es noch die Projektbasierte Organisation (Projectized Organisation).
  • Einer der Klassiker im PMP-Examen, wird gerne mit in andere Themen „reingestreut“.

Hinweis: Das PMP-Examen ist das Examen für Projektleiter in der starken Matrix. Nur so macht das Examen ja auch Sinn, daher auch die vielen Werkzeuge, Konzepte und Modelle – für einen PL in der schwachen Matrix braucht es keine Zertifizierung…


Projektmanagementbüro bzw. PMO

Kurze Erinnerungshilfe
  • Keine Büroarbeit, sondern strategische Projektmanagementziele.
  • Nicht mit einem Projektbüro (PO) verwechseln!
  • Ziemlich weit oben im Organigramm, idealerweise als Stabsstelle.
  • Aufgaben:
    • Stellt bereit und pflegt: Projektmanagementprozesse, Projektlebenszyklus, Werkzeuge und Vorlagen.
    • Ausbildung und Coaching der Projektleiter.
    • Ständige Verbesserung des Projektmanagements.
    • Eventuell Prüfen der Projektqualität.
    • Falls es operativ wird: Steuerung des Portfolios.
    • Eventuell Bereitstellen von Projektpersonal.

Reflektionsfragen
  • Bitte beurteilen Sie die Projektorganisation in Ihrer Firma mit dem Wording von PMI. Oft steht „Projektorientiert“ drauf, drin ist aber was ganz anderes.
  • Welche Eigenschaften haben die verschiedenen Organisationsstrukturen?
  • Welche Rollen gibt es in welcher Organisationsstruktur?
  • Welche Organisationsstrukturen kennen Sie aus eigener Erfahrung? Im eigenen Unternehmen oder bei Partnern und Kunden?
  • Klären Sie für sich ganz klar das Aufgabenspektrum eines PMO. Viele PMOs in Unternehmen sind gar keine PMOs im Sinne der Definition, sondern POs.

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Kapitel 1

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Projekt – Programm – Portfolio (1178)

Um was geht’s?

Was genau ist eigentlich (per Definition) ein Projekt? Warum macht man Projektmanagement, wie hängen Projekte in der Organisation? Und dann die sehr wichtige Abgrenzung in Richtung Programm und Portfolio.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Projekte sind zeitlich begrenzt, einmalig und haben ein Ergebnis.
    • Anfang und Ende: Wann genau beginnt ein Projekt? Wann genau endet es?
    • Anfang und Ende: Der Projektlebenszyklus beschreibt’s.
  • Achtung! Zombieprojekte!
  • Was sind die Projektziele?
  • Was genau bedeutet einmalig?
    • Nicht nur das Ergebnis, auch der Weg dorthin. Einmaligkeit bedingt situative Dynamik und Verantwortung.
    • Gegenteil von Projekt? Standardprozess

Aus der Definition eines Projekts ergibt sich die Frage, warum macht (und braucht) man denn Projektmanagement?


Kurze Erinnerungshilfe
  • Generell: Der Aufwand, der ins Management, einschließlich Projektmanagement gesteckt wird, muss sich „rentieren“ im Sinne von auszahlen.
  • Gutes Projektmanagement heißt
    • Ziele erreichen
    • Erwartungen erfüllen
    • Erfolgschancen erhöhen
    • Produkte zum richtigen Zeitpunkt liefern
    • Effizient sein
  • Projektmanagement heißt Arbeit am Anfang reinstecken, um das Ergebnis am Ende zu verbessern
    • Ähnlich den Qualitätskosten im Qualitätsmanagement
    • Planungsaufwand erhöhen, um Gesamtkosten zu verringern


Kurze Erinnerungshilfe
  • Strategie ist die Absicht des Unternehmens, Projekte der Weg der Umsetzung.
  • Projekte sind daher kein Selbstzweck: Ändert sich die Strategie, ändern sich die Projekte.
  • Projekte sind immer „Change“. Jedes Projekt muss seinen Strategiebeitrag kennen.


Kurze Erinnerungshilfe
  • Auch Großprojekte sind Projekte – mit klarem Scope, klarem operativen Beitrag.
  • Programme
    • haben dagegen ein klar umrissenen strategischen Nutzen, aber keinen fest umrissenen Scope.
    • generieren dynamisch neue Projekte, um den Nutzen zu erreichen (und stellen sie auch dynamisch wieder ein.)
    • Beispiel: Die Olympischen Spiele sind ein Programm, jedes einzelne Event ein Großprojekt.
  • Portfolio
    • ist eine Menge von Vorhaben (Projekte, Programme und Tagesgeschäft), eben alles was der Strategie dient.
    • Die wichtige Portfoliofrage: Was kommt dazu, was muss wieder raus, um Ziele und Strategien umzusetzen?

Reflektionsfragen
  • Welches der drei Norm-Kennzeichen eines Projektes erfordert das Vorhandensein einer einzelnen verantwortlichen Person? Die Begrenzungen? Das Ergebnis? Die Einmaligkeit?
  • Könnten Sie von Ihrem aktuellen Projekt „aus der Hüfte geschossen“ den korrekten Strategiebeitrag benennen? Wenn nein – warum nicht?
  • Wenn eine Abteilungsleiterin 5 Projekte verantwortet, die inhaltlich wenig miteinander zu tun haben, sie aber die Mitarbeiterressourcen austarieren muss, dann managt sie – ein Programm? ein Portfolio? ein Großprojekt?

Zum Weiterlesen

ProcessGroupsPracticeGuide (PGPG), Kapitel 1 und dort insbesondere die Tabelle 1-2.

Wenn Sie richtig tief in die Themen Programm und Portfolio einsteigen wollen, dann hat PMI neben dem PMBOK Guide und dem PGPG noch 2 weitere Standards:

  • The Standard for Program Management
  • The Standard for Portfolio Management

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Der PMI Code of Conduct (1001)

Um was geht’s?

Überblick über den PMI Verhaltenskodex, der in der ausführlichen Form „Code of Ethics and Professional Conduct heißt“. Diesem Verhaltenskodex unterwerfen sich automatisch alle PMI-Mitglieder und/oder Zertifikatsanwärter und -inhaber.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Code of Conduct = Die Ethikrichtlinie und Maßstäbe für professionelles Verhalten im Projektmanagement.
  • Bietet einen Handlungsrahmen für Nöte und Zwangslagen.
  • Entwickelt in den Jahren 2004 bis 2006.
  • Gilt für:
    • Alle PMI-Mitglieder
    • Nichtmitglieder mit einer PMI-Zertifizierung
    • Nichtmitglieder, die eine PMI-Zertifizierung beantragen und
    • für alle Nichtmitglieder, die ehrenamtlich für PMI tätig sind
  • Besteht aus vier wesentlichen „Dimensionen“, für die jeweils „erstrebenswertes“ und „obligatorisches Verhalten“ beschrieben wird:
    • Verantwortlichkeit
    • Respekt
    • Fairness
    • Ehrlichkeit

Dimension #1 – Verantwortlichkeit

Kurze Erinnerungshilfe
  • Verantwortlichkeit ist
    • Verantwortungsbewusstsein für unsere Entscheidungen und deren Konsequenzen.
    • Egal, ob getroffen, nicht getroffen oder versäumt.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir haben nur das Beste im Sinn – auch für Gesellschaft und Umwelt.
    • Wir machen nur das, was wir können.
    • Wir halten unser Wort.
    • Wir übernehmen Verantwortung für Fehler und deren Konsequenzen.
    • Wir behandeln urheberrechtliche und vertrauliche Informationen auch als solche.
    • Wir halten uns an diesen Kodex.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir halten uns an Vorschriften, Regeln, Bestimmungen und Gesetze.
    • Wir eskalieren unethisches und illegales Verhalten.
    • Wir haben aber auch Beweise dafür.
    • Wir diskreditieren Vergeltungsmaßnahmen wegen ethischer Bedenken.

Dimension #2 – Respekt

Kurze Erinnerungshilfe
  • Respekt ist
    • die Pflicht, uns selbst und andere mit Würde zu behandeln.
    • Respekt erzeugt VertrauenZuversicht und herausragende Leistungen.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir informieren uns über (kulturelle) Normen und Gebräuche.
    • Wir haben ein offenes Ohr für andere Ansichten.
    • Wir sprechen direkt mit denen, mit denen wir nicht einer Meinung sind.
    • Wir verhalten uns professionell, auch wenn die andere Seite es nicht tut.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir verhandeln in gutem Glauben.
    • Wir missbrauchen unsere Macht nicht.
    • Wir bereichern uns nicht persönlich.
    • Wir verhalten uns nicht ausfallend.
    • Wir beachten und respektieren die Eigentumsrechte anderer.

Dimension #3 – Fairness

Kurze Erinnerungshilfe
  • Fairness ist
    • unsere Pflicht, bei Entscheidungen und Verhandlungen unvoreingenommen vorzugehen.
    • Kein Eigennutz, keine Vorurteile, keine Bevorzugung.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir zeigen Transparenz in der Entscheidungsfindung.
    • Wir achten auf schleichende Interessenkonflikte.
    • Wir schaffen gleichen Zugang zu Informationen für alle Befugten.
    • Wir achten auf gleiche Chancen für alle gleich Qualifizierten.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir legen Interessenkonflikte offen, die wir haben.
    • Wenn wir einen Interessenkonflikt haben, beeinflussen wir das Ergebnis nicht.
    • Wir betreiben keine Vetternwirtschaft oder bestechen andere.
    • Wir diskriminieren nicht.
    • Wir halten alle Regeln ohne Vorurteile ein.

Dimension #4 – Ehrlichkeit

Kurze Erinnerungshilfe
  • Ehrlichkeit ist
    • unsere Pflicht, die Wahrheit verstehen zu wollen und
    • wahrheitsgetreu bei der Kommunikation und im Verhalten zu handeln.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir versuchen die Wahrheit zu verstehen.
    • Wir verhalten und kommunizieren wahrheitsgemäß.
    • Wir geben unverfälschte Informationen.
    • Wir schaffen eine „Wahrheitsatmosphäre“.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir täuschen nicht und führen nicht wissentlich in die Irre.
    • Wir sind nicht unehrlich, um uns zu bereichern.

Zum Weiterlesen

Die Originalwebseiten von PMI


Reflexionsfragen
  • Für wen gilt der Kodex? Auch für Sie? Gilt der Code of Conduct immer? Wenn nicht, wann gilt er und wann nicht?
  • Was tue ich, wenn mein Verhalten oder das von anderen im Konflikt mit dem Code of Conduct steht?
  • Wo liegen die Unterschiede zwischen erstrebenswertem und obligatorischem Verhalten?

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Überblick über das PMP-Examen (1003)

Um was geht’s?

Der offizielle Weg zum PMP, mit seinen Voraussetzungen und Etappen, seinen Schritten und auch Hürden.


Grundlagen für den Weg zum PMP

Der komplette Prozess, wie man PMP wird, ist einem offiziellen PMI-Papier dokumentiert. Dieses Papier nennt sich das Examens Handbuch, hat ca. 30 Seiten und ist auf diesem Link im Original erhältlich:

https://www.pmi.org/-/media/pmi/documents/public/pdf/certifications/project-management-professional-handbook.pdf

Bitte beachten Sie: Die Information in dieser PMI-Dokumentation ist immer die gültige(re). Wir versuchen, unsere Informationen aktuell zu halten, aber im Zweifelsfall gilt das PMI Original.


Zusammenfassung
  • 60 Monate Projektmanagement-Erfahrung, wer kein Studium („Bachelor Degree oder höher) hat, oder
  • 36 Monate Projektmanagement-Erfahrung, wer Bachelor Degree oder höher hat, oder
  • 24 Monate Projektmanagement-Erfahrung, wer an einem GAC-Programm (unüblich in Europa) teilgenommen hat
  • 35 Stunden „formaler PM-Ausbildung“ (muss nicht notwendigerweise PMP-Ausbildung sein)
    • Es sei denn, man hat ein CAPM-Zertifikat. Ein CAPM muss keine Ausbildung nachweisen
    • Das kann übrigens jede PM-Ausbildung sein, die man nachweisen kann. Und ist nicht auf ATPs beschränkt
  • Anmeldung über die PMI-Webseite mit Dokumentation der Erfahrung und der Ausbildung
  • Jede 10. Anmeldung wird automatisch auditiert
  • Prüfung in einem TestCenter oder Online zuhause

In unserem Magazin finden Sie eine Zusammenfassung des Prozesses mit vielen anderen Information, wie z.B. Prüfung auf deutsch ablegen, sich richtig anmelden usw…

Wir wiederholen an dieser Stelle nicht die kompletten Inhalte, sondern verweisen auf unseren Blog: https://magazin.wuttke.team/pmp/


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PMI und PMI-Mitgliedschaft (1006)

Um was geht’s?

Dieses Kapitel stellt kurz das PMI vor und erläutert die Vorteile der Mitgliedschaft für die Prüfung.



Kurze Erinnerungshilfe
  • PMI – Project Management Institute ist ein Berufsverband
  • Hauptsitz in Philadelphia, Geschäftsstellen weltweit
  • Leistungen
    • Lehre & Wissenserwerb
    • Produkte & Dienstleistungen
      • Publikationen
      • Karriereunterstützung (Career Services)
    • Berufliche Entwicklung & Netzwerke
      • PMI Global Congress
      • ~ 250 lokale Chapter (Ortsgruppen)
    • Berufliche Karriere & Berufsstandards
      • Professionelle Standards/Normen, z.B. PMBOK Guide
      • Zertifizierung 
    • Diverse Zertifizierungen (z.B. PMP u.v.a.m.)

Muss man für ein Zertifikat/Examen PMI-Mitglied sein?

Nein. Muss man nicht. Die Mitgliedschaft im Berufsverband ist unabhängig von der Möglichkeit, ein Zertifikat zu erwerben. Also im ersten Moment haben beide nichts miteinander zu tun.

Und in diesem Zusammenhang ist es auch ganz wichtig, drei „Level“ bei PMI auseinander zu halten:

  1. Die Registrierung auf der Webseite bei PMI ist kostenlos und unabhängig von Zertifizierung oder Mitgliedschaft. Da hat man nur einen Account angelegt und macht sich das Leben leichter, wenn man etwas kauft oder sich für den Newsletter einträgt.
  2. Die Mitgliedschaft im Berufsverband ist kostenpflichtig, erlaubt aber wie bei jedem Berufsverband die günstigere (bishin kostenlose) Inanspruchnahme von Leistungen des Verbandes.
  3. Das Ablegen einer Zertifizierung ist auch kostenpflichtig, ist unabhängig von der Mitgliedschaft, nur dass die Kosten für Mitglieder geringer sind.
Lohnt es sich Mitglied zu werden?

Antwort: JA! Im Falle der PMP-Zertifizierung auf jeden Fall, siehe nachfolgendes Video. Für andere Zertifkate muss man ggfs. rechnen.


Kurze Erinnerungshilfe
  • PMI-Mitgliedschaft
    • Kostet ca 130 USD/Jahr
    • PMP-Prüfung kann auch ohne Mitgliedschaft abgelegt werden
    • Kostenloser Zugang zu PMI-Standards (inklusive PMBOK Guide)
    • Prüfung ist für Mitglieder billiger – und zwar um 150 USD

Links

PMI – www.PMI.org
PMI Library of Global Standards
Registrieren auf PMI.org

Beitrag aus unserem Magazin: Mitgliedschaft bei PMI


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LernPortal und 35 Stunden (1004)

Dreh- und Angelpunkt der PMP-Ausbildung ist unser PMP-Lernportal, das Sie direkt über die Seite

https://irma.wuttke.team/pb01

aufrufen. Von dort erhalten Sie die Services rund um das myWay Angebot, die sich in Online-Inhalte und Coaching-Angebote unterscheiden..


Nachweis der 35 Unterrichtsstunden für PMI

Nach dem Durcharbeiten des kompletten Stoffes von unserem Online-Produkt myWay werden Ihnen 30 Unterrichtstunden attestiert. Sie erhalten das Teilnahmezertifikat am Ende des gesamten Lernstoffs – Sie müssen also durch alle Inhalte durchgegangen sein und alle Quizze beantwortet haben.

Die Durchführung eines Probeexamens bringt Ihnen nochmals 5 Unterrichtsstunden, da wir davon ausgehen, dass Sie die Simulation in 3,5 Stunden fertig haben und in weiteren 1,5 Stunden nacharbeiten. Das Zertifikat steht Ihnen ebenfalls nach Durchführung automatisch zur Verfügung.

Somit können Sie die Forderung von PMI nach den 35 Stunden allein durch den myWay erfüllen – aber wie schon gesagt, Sie können auch andere belegbare Seminare im Projektmanagement dafür verwenden.

Unbedingt beachten: Unsere beiden Bescheinigungen enthalten das Datum, an dem der Kurs bzw. das Probeexamen beendet wurden. Sie können sich nicht bei PMI zur Prüfung anmelden und angeben, am – sagen wir mal – 13.April den Kurs beendet zu haben, wenn Sie ihn noch gar nicht beendet hatten.

Wenn Sie wie in diesem Fall den 13.April eintragen, den Kurs aber erst am 19. April beenden und Sie kommen ins Audit, gilt das Audit als nicht bestanden, weil auf der Kursbescheinigung der 19.4. steht.

Also erst durcharbeiten, dann anmelden. (Wenn Sie die Stunden aus diesem Kurs benötigen – sonst ist es ja egal)


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