0110 PMPmyWay

Stoffgliederung VIPOD (1010)

Um was geht’s?

Unsere PMP-Vorbereitung myWay folgt einer eigenen Stoffgliederung, die wir VIPOD nennen. Was es damit auf sich hat und warum wir den Stoff so gliedern, wird in diesem Kapitel erläutert.

Früher gab es Wissensgebiete

Für fast 20 Jahre entsprach die Gliederung des gesamten Lehrstoffs der Gliederung des jeweils gültigen PMBOK Guides. Da sich die kaum veränderten (mal ein Prozess mehr oder weniger) war es lange Jahre auch sinnvoll, den Lernstoff entlang der berühmten 10 Wissensgebiete zu gliedern.

Ideal war diese Gliederung aber nicht. Projektmanagement ist mehr als 10 Wissensgebiete. So gab es auch in diesen 20 Jahren immer wieder Themen, die eben nicht im PMBOK Guide standen, aber Bestandteil der Prüfung waren (Code of Conduct, Business Analyse usw.). PMI hat übrigens schon immer gesagt, dass das PMP-Examen nicht nur auf dem PMBOK Guide fußt.

Prüfung bis zum 1.1.2021 nach fünf Domainen

Dabei war die Prüfung bis zum 1.1.21 gar nicht nach den Wissensgebieten organisiert, sondern nach Domainen, die so ähnlich klangen wie die Prozessgruppen. Diesen Unterschied hier nun darzulegen, hätte ausschließlich akademischen Charakter.

Da aber die Prozesse der Prozessgruppen und die Prozesse der Wissensgebiete dieselben waren, konnte man mit dieser Unschärfe gut leben.

Ab dem 1.1.21 ist alles anders

Aber auch PMI unterliegt dem konstanten Change und so wurden aus 5 Domainen nun nur noch 3. Aber auch diese Gliederung ist nicht optimal, zumal der PMBOK Guide (Version 7) gar keine Prozesse mehr hat, sondern Prinzipien.

VIPOD

Die neuen Stoffgliederungen seitens PMI sind mehr als wundersam. Künftige Änderungen sind bereits absehbar. Überlappungen erschweren das Verständnis.

Um diesem Nachteil zu begegnen, haben wir uns entschlossen, eine eigene Stoffgliederung des gesamten Themas „Projektmanagement“ zu entwickeln und dann nur noch die jeweilige Querreferenz zur „Examens Content Outline“ mit jeder neuen Version des PMP-Examens zu pflegen.

Unsere Stoffgliederung heißt VIPOD und ist hier nachfolgend kurz skizziert. VIPOD steht für folgende 5 Wissenssegmente:

V – Value

In das Value-Segment gehören alle Aspekte, die sich um die Zielsetzung und den Sinn eines Projektes drehen.

Warum machen wir überhaupt das Projekt? Was ist der Nutzen, das als Projekt zu organisieren? Was haben wir (als Organisation) davon, dieses Projekt zu finanzieren? Wie lautet unsere Motivation? Wie ist unsere Vision? Welche Anforderungen existieren?

Das Value-Segment hat einen starken Bezug in die Zeit vor dem Projektstart, ist aber für Projektleiter unerlässlich für das Verständnis der gesamten Zusammenhänge.

I – Instruments

Zu den Instrumenten zählen die Arbeitsmittel, die Werkzeuge, Methoden und Techniken, mit denen das Team bzw. der Projektverantwortliche umzugehen hat.

Hier findet sich das gesamte „Handwerkszeug„. Von A für Arbeitspaketbeschreibung über B wie Burndownchart oder R wie Risikoregister bis zum Z wie Zwingende Abhängigkeiten.

P – People

Das Wichtigste im Projekt sind aber nicht die Terminpläne, sondern die Personen, das Team und die weichen Faktoren. Projekte werden von Leuten gemacht, nicht von Exceldiagrammen.

Das alles findet sich im P Segment und umfasst Teamorganisation, Gruppendynamik, Konflikte, Motivation und auch Training. Und noch vieles mehr.

O – Organization

Projekte sind eingebettet in der Kultur und der Umgebung einer Trägerorganisation, die wichtige Rahmenbedingungen vorgibt.

Wie kommen Personen von der Aufbauorganisation in die Projektorganisation? Welche Reife liegt in der Organisation bereits vor? Wird auf einer grünen Wiese gestartet oder gibt es etablierte Methoden und Standards? Gibt es Rahmenbedingungen oder auch gesetzliche Restriktionen?

D – Doing

Das Doing steht für das Aufsetzen und die Durchführung eines einzelnen Projekts. Oder auch: Wie kann eine Instanz eines neuen Projektes unter den Faktoren V-I-P-O erfolgreich durchgeführt werden?

Themen sind: Wie erfolgt der Projektauftrag, was braucht es an Planung, Ausführung und Steuerung? Wie wird mit Änderungen umgegangen und wie erfolgt das Ende des Projekts.


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Der PMI Code of Conduct (1001)

Um was geht’s?

Überblick über den PMI Verhaltenskodex, der in der ausführlichen Form „Code of Ethics and Professional Conduct heißt“. Diesem Verhaltenskodex unterwerfen sich automatisch alle PMI-Mitglieder und/oder Zertifikatsanwärter und -inhaber.



Kurze Erinnerungshilfe
  • Code of Conduct = Die Ethikrichtlinie und Maßstäbe für professionelles Verhalten im Projektmanagement.
  • Bietet einen Handlungsrahmen für Nöte und Zwangslagen.
  • Entwickelt in den Jahren 2004 bis 2006.
  • Gilt für:
    • Alle PMI-Mitglieder
    • Nichtmitglieder mit einer PMI-Zertifizierung
    • Nichtmitglieder, die eine PMI-Zertifizierung beantragen und
    • für alle Nichtmitglieder, die ehrenamtlich für PMI tätig sind
  • Besteht aus vier wesentlichen „Dimensionen“, für die jeweils „erstrebenswertes“ und „obligatorisches Verhalten“ beschrieben wird:
    • Verantwortlichkeit
    • Respekt
    • Fairness
    • Ehrlichkeit

Dimension #1 – Verantwortlichkeit

Kurze Erinnerungshilfe
  • Verantwortlichkeit ist
    • Verantwortungsbewusstsein für unsere Entscheidungen und deren Konsequenzen.
    • Egal, ob getroffen, nicht getroffen oder versäumt.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir haben nur das Beste im Sinn – auch für Gesellschaft und Umwelt.
    • Wir machen nur das, was wir können.
    • Wir halten unser Wort.
    • Wir übernehmen Verantwortung für Fehler und deren Konsequenzen.
    • Wir behandeln urheberrechtliche und vertrauliche Informationen auch als solche.
    • Wir halten uns an diesen Kodex.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir halten uns an Vorschriften, Regeln, Bestimmungen und Gesetze.
    • Wir eskalieren unethisches und illegales Verhalten.
    • Wir haben aber auch Beweise dafür.
    • Wir diskreditieren Vergeltungsmaßnahmen wegen ethischer Bedenken.

Dimension #2 – Respekt

Kurze Erinnerungshilfe
  • Respekt ist
    • die Pflicht, uns selbst und andere mit Würde zu behandeln.
    • Respekt erzeugt VertrauenZuversicht und herausragende Leistungen.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir informieren uns über (kulturelle) Normen und Gebräuche.
    • Wir haben ein offenes Ohr für andere Ansichten.
    • Wir sprechen direkt mit denen, mit denen wir nicht einer Meinung sind.
    • Wir verhalten uns professionell, auch wenn die andere Seite es nicht tut.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir verhandeln in gutem Glauben.
    • Wir missbrauchen unsere Macht nicht.
    • Wir bereichern uns nicht persönlich.
    • Wir verhalten uns nicht ausfallend.
    • Wir beachten und respektieren die Eigentumsrechte anderer.

Dimension #3 – Fairness

Kurze Erinnerungshilfe
  • Fairness ist
    • unsere Pflicht, bei Entscheidungen und Verhandlungen unvoreingenommen vorzugehen.
    • Kein Eigennutz, keine Vorurteile, keine Bevorzugung.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir zeigen Transparenz in der Entscheidungsfindung.
    • Wir achten auf schleichende Interessenkonflikte.
    • Wir schaffen gleichen Zugang zu Informationen für alle Befugten.
    • Wir achten auf gleiche Chancen für alle gleich Qualifizierten.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir legen Interessenkonflikte offen, die wir haben.
    • Wenn wir einen Interessenkonflikt haben, beeinflussen wir das Ergebnis nicht.
    • Wir betreiben keine Vetternwirtschaft oder bestechen andere.
    • Wir diskriminieren nicht.
    • Wir halten alle Regeln ohne Vorurteile ein.

Dimension #4 – Ehrlichkeit

Kurze Erinnerungshilfe
  • Ehrlichkeit ist
    • unsere Pflicht, die Wahrheit verstehen zu wollen und
    • wahrheitsgetreu bei der Kommunikation und im Verhalten zu handeln.
  • Erstrebenswertes Verhalten:
    • Wir versuchen die Wahrheit zu verstehen.
    • Wir verhalten und kommunizieren wahrheitsgemäß.
    • Wir geben unverfälschte Informationen.
    • Wir schaffen eine „Wahrheitsatmosphäre“.
  • Obligatorisches Verhalten:
    • Wir täuschen nicht und führen nicht wissentlich in die Irre.
    • Wir sind nicht unehrlich, um uns zu bereichern.

Zum Weiterlesen

Die Originalwebseiten von PMI


Reflexionsfragen
  • Für wen gilt der Kodex? Auch für Sie? Gilt der Code of Conduct immer? Wenn nicht, wann gilt er und wann nicht?
  • Was tue ich, wenn mein Verhalten oder das von anderen im Konflikt mit dem Code of Conduct steht?
  • Wo liegen die Unterschiede zwischen erstrebenswertem und obligatorischem Verhalten?

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